3 Punkte für den Osterfrieden

Sturm Graz – SV Ried 2:1
Samstag, 19. April 2014, 19:00 Uhr
Stadion Liebenau, 5.757 Zuseher, davon ca. 200 Riedfans
Bundesliga 2013/14, 33. Runde

Cup-Heros gegen Cup-Zeros

Nach zwei sehr emotionalen Auswärtserfolgen von Sturm kam die ins Stottern geratene SV Ried nach Graz. Für die Tabellennachbarn (6. Sturm, 5. Ried) geht es in der Meisterschaft nur noch um Platzierungs-Kosmetik. Zu groß ist bereits der Abstand zu den Wiener Vereinen und somit den Europacup-Plätzen. Umso mehr schielte man in Graz bereits auf den darauffolgenden Sonntag, an dem das Halbfinale des ÖFB-Cups ausgelost wurde. Während die SV Ried unter der Woche eine empfindliche 1:2-Heimpleite just gegen den kommenden Cup-Gegner der Grazer, SKN St. Pölten (inklusive vornächtlicher Eskapaden einiger Spieler) hinnehmen musste, hat Sturm noch alle Chancen auf den fünften Streich im heimischen Pokal.

Späte Führung

Das Spiel begann mit einem wirklich schönen Intro der ca. 200 Gästefans aus Ried, die hinter dem Transparent „Eisern Ried“ grün-glänzende Streifen über den gesamten Sektor zogen und einige Fahnen präsentierten. Optisch durchaus ansprechend, da man dadurch den nicht einmal zur Hälfte gefüllten Block gut in Szene setzte. Auf der Nord waren die üblichen kleineren Fahnen sowie Schwenkfahnen und Doppelhalter zu sehen. Leider verirrten sich trotz der ansprechenden Leistungen der letzten Spiele nur knappe 5.800 Besucher bei strömendem Regen nach Liebenau. Die Stimmung war besonders in der ersten Hälfte mit vielen Tiefen verbunden. Das lag natürlich auch am Spiel der Schwarz-Weißen, dem zunächst Schwung und Biss noch fehlte. Dennoch konnten die Gäste das gesamte Spiel über akustisch nicht vernommen werden. Erst mit Fortdauer der ersten Spielhälfte gelang es den Heimischen, das Heft in die Hand zu nehmen und nach einem Konter über Flo Kainz und Marco Djuricin durch David Schloffer in Führung zu gehen.

Kainz – Kainz

Die zweiten 45 Minuten starteten mit etwas Pyro aus dem Auswärtssektor, aber auch mit erhöhtem Druck der Grazer am Spielfeld. Doch wie bereits im letzten Heimspiel gegen die Admira wollte der zweite Treffer zunächst nicht gelingen. Und ebenfalls wie vor zwei Wochen bekam man aus dem Nichts heraus den Ausgleich – mit dem ersten Rieder Schuss auf das Tor. Der Rieder Anhang nun in bester Laune, entblößte die Oberkörper und gab sein Bestes. Das tat allerdings auch Florian Kainz, der in den letzten Wochen seine Form wiedergefunden hat und zuvor noch den ersten vergebenen Matchball durch Beichler einleitete. Nur kurz darauf setzte er abermals nach idealem Zuspiel von Tobi Kainz zu einem seiner Parade-Haken im Strafraum an, zog ab und der Ball landete flach im langen Eck – 2:1. Nachdem die letzten fünf Minuten ohne größere Ängste überstanden wurden und sich die Nordkurve einmal mehr in Ekstase sang, war der zweite Heimsieg im Frühjahr geschafft und Kainz erzielte zum zweiten Mal nacheinander das Game-winning-Goal.

Der Fokus liegt zwar auf dem Cup-Halbfinale, der Schwung dafür wird aber allem Anschein nach in der Meisterschaft geholt. Und auch wenn noch nicht alles nach Wunsch verläuft, ist der dritte Sieg in Folge wie Balsam auf der schwarz-weißen Seele.

-benny-

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