Jahresabschluss im Ländle

SCR Altach – SK Sturm Graz 2:0
Samstag, 13. Dezember 2014, 16:00 Uhr
Stadion Schnabelholz, 5.100 Zuseher (ca. 200 Sturmfans)
Bundesliga 2014/15, 19. Runde

2014 ist Geschichte. Zumindest was das Sportliche betrifft. Nach 39 bestrittenen Pflichtspielen in diesem Jahr (34x Bundesliga, 5x Cup) geht es sowohl für die Kicker als auch für uns Fans in die wohlverdiente Winterpause. Zurückblickend war es vielleicht nicht das einfachste Jahr für Schwarz-Weiß, das sich nun dem Ende zuneigt, ein Jahr voller Höhen und Tiefen, zwischen Euphorie und Resignation. Historische Auswärtssiege bleiben ebenso in Erinnerung wie abgründige Heimniederlagen, die Schmach von St. Pölten hat sich ebenso ins kollektive Gedächtnis der Kurve eingebrannt wie ein intensiver Cup-Abend in Vöcklabruck. Dann waren da noch eine Praterinvasion, ein Trainerwechsel samt Nebengeräuschen – und nicht zuletzt auch zwei auf den Rängen und abseits davon würdig zelebrierte Jubiläen. Alles in allem ein denkwürdiges und intensives Jahr, das an diesem Samstag im Dezember sportlich zu Ende ging.

Wie weit der Weg auch sein mag…

Das letzte Pflichtspiel des Jahres sollte also gleichzeitig das Auswärtsspiel mit der längsten Anfahrtszeit sein und so traf sich die Szene am Samstag morgen ungewohnt früh kurz vor 6 Uhr, um den Weg nach Altach anzutreten. So setzten sich schließlich zwei Busse und einige Autos in Bewegung, um die 620 Kilometer ins Ländle hinter sich zu bringen. Bis irgendwann im Laufe der Fahrt die Sonne zwischen den Bergen aufging, war jedenfalls schon das eine oder andere Getränk die Kehlen heruntergeronnen.
Etwas benebelt konnten auch die letzten Reisenden das Stadion Stunden später, etwa 30 Minuten vor Spielbeginn, erreichen. Dort angekommen musste man für Österreich äußerst strenge Kontrollen über sich ergehen lassen. Ob es sich um eine einmalige „Aktion scharf“ gehandelt hat oder solche langwierigen Kontrollen schon bald an der Tagesordnung stehen werden, bleibt abzuwarten, es sei allerdings jedem empfohlen, seine Taschen vor dem Zutritt ins Stadion nochmals zu checken.
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…oh SK Sturm Graz, …

Sportlich ging es an diesem Wochenende für unseren Herzensklub um so Einiges. Gegen einen der direkten Tabellenkonkurrenten hätte ein Sieg eine Überwinterung auf dem sensationellen zweiten Platz bedeuten können. Mit einer Niederlage an diesem Tag hätte man jedoch – bei gleichzeitigem Sieg der Hütteldorfer in Salzburg – die Winterpause auf Platz 5 verbracht. Sei es wie es sei, der Tabellenplatz zählt ohnehin erst nach dem letzten Spieltag und viel mehr als die Niederlage schmerzt in Wirklichkeit, wie die Punkte in diesem Spiel verschenkt wurden.
Sturm spielte an diesem Tag nämlich ab Minute 20 gegen einen Mann weniger: Der Altach-Kicker Pöllhuber bringt in dieser Minute Sturms torgefährlichsten Spieler Marco Djuricin im Strafraum zu Fall und sieht dafür Rot. Der Gefoulte schießt den resultierenden Elfmeter selbst – und findet seinen Meister im Torwart der Vorarlberger. Auch das restliche Spiel bleibt Sturm die gefährlichere Mannschaft – der Ball will aber einfach nicht ins Tor, während auf Seite der Altacher das nötige Glück für ein 1:0 per Freistoß sorgt und die Vorarlberger in der letzten Minute noch zeigen können, wie man einen Elfmeter trocken verwertet.
Während unsere Kurve an diesem Tag eine relativ solide Gesangsleistung an den Tag legte, wurde von Altacher Support wenig bis gar nichts wahrgenommen. Zur Verteidigung der Jungs aus Vorarlberg sei allerdings angemerkt, dass die Heimkurve aufgrund der Position des Auswärtssektors kaum einzusehen ist.

…wir sind immer für dich da!

Für unseren Verein werden wir wohl noch viele, viele lange Auswärtsfahrten auf uns nehmen. Wie vor jeder längeren Pause vom Fußballgeschehen schmerzt es etwas, dass wir in den nächsten Wochen nicht gemeinsam auf Achse sein werden, um unseren Jungs beim Kicken auf die Beine zu schauen. Nach dieser Fahrt mit viel zu wenig Schlaf, einer unverdienten Niederlage – und bösartigen Viren in zumindest einem Bus – tut eine Pause aber ehrlicherweise nicht ganz so weh wie sonst.
Je länger die Pause dauern wird, desto größer wird für uns alle die Sehnsucht nach dem ganz speziellen Flair sein, der uns Woche für Woche in Österreichs Stadien treibt. Wie passend also, dass wir am 14.02.2015 – dem Valentinstag – unserem Verein unsere Liebe in Grödig beweisen dürfen!
In diesem Sinne: Frohe Weihnachtstage & Guten Rutsch. Wir sehen uns in Grödig!

– Luki & Gaberl –

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