Winterausflug nach Favoriten an einem Mittwoch Abend

Austria Wien – SK Sturm Graz 2:1
Mittwoch, 02.12.2015, 20:30 Uhr
Horr-Stadion, 6.612 Zuschauer (ca. 500 Sturmfans)
Bundesliga Saison 2015/16, 18. Runde

Also stand sie vor der Tür, die letzte Runde der Herbstmeisterschaft. Wohlgemerkt, nicht die letzte Runde im Jahr 2015. Derer gibt es im Dezember noch zwei. Dieses Jahr sind wir Sturmfans jedoch vom Glück gesegnet und es warten nur noch zwei Heimspiele. Ein winterlicher Weihnachtsausflug nach Vorarlberg wie im Dezember des Vorjahres bleibt uns diesmal erspart. Dieser erwartet uns erst in der ersten Februarwoche 2016.
Also war es wieder so weit. Die Arbeit vorzeitig abbrechen um den Bus erreichen zu können, der uns Mittwochnachmittag, bei bereits einsetzender Dunkelheit, in die sogenannte Hauptstadt bringen sollte.

Liga-Probleme

In den Tagen nach dem Spiel sollte man viel lesen über Konzepte und von Experten, die die Lage der Liga analysierten. Mehr Fans brauchen wir, eine bessere Auslastung der Stadien brauchen wir, damit „die Bilder besser wirken, die Emotionen besser rüberkommen.“ Speziell die Anzahl der Gästefans soll durch Überdachung der Tribünen erhöht werden. Auch die An- und Abreise soll komfortabler gestaltet und die Verpflegung verbessert werden. Ein löbliches Vorhaben, allerdings sollten sich die werten Herren auch einmal zu den Auswärtsfans begeben. Ein Dach über dem Kopf wird die Dezemberkälte nicht abhalten und auch ein 5-Sterne Menü wird mir die verlorenen Stunden in der Arbeit oder auf der Universität nicht wieder bringen. Natürlich wäre es toll, all dies zu haben, jedoch wäre die Problematik der Spieltage und Anstoßzeiten etwas dringlicher. Mit der heiligen Kuh „10er Liga“ ist das Problem auf Grund der zahlreichen Spieltage aber wohl kaum lösbar.

Wiener Probleme

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Fußball gespielt wurde am eingangs beschriebenen Tag übrigens auch. Beachtliche 500 Sturmfans fanden trotz oben beschriebener Widrigkeiten den Weg nach Wien, neugierig was sie dort erwarten würde. Zum einen waren wir gespannt, ob es eine Reaktion von violetter Seite auf unsere Aktion beim letzten Aufeinandertreffen geben würde. Nachdem ein Teil einer Choreografie in der Grazer Nordkurve gezeigt wurde, brachen schon länger schwelende Konflikte in der Führungsgruppe auf und führte dazu, dass sich diese zurück zog. Seitdem ist die Szene der Violetten in Auflösung begriffen.
Zum anderen waren wir gespannt auf den Auftritt unserer Mannschaft. Würde es eine Reaktion der Mannschaft auf die Bankrotterklärung beim Mattersburgspiel geben?

Grazer Probleme

Von Wiener Seite kam nichts, weder stimmungstechnisch, noch ein Antwortversuch auf unsere Aktion. Ebenso wenig von unserer Mannschaft. Dass der Support der mitgereisten Sturmfans dennoch ganz gut war, lässt sich schwer erklären. Aber nach fünf trostlosen Jahren mit unserem Herzensverein ist die Stimmung das einzige was uns noch geblieben ist und worauf wir stolz sein können. Es ist unsere Art zu zeigen, dass Sturm noch existiert.
Die Heimfahrt wartete noch und irgendwann am Donnerstag stiegen wir vor Kälte zitternd aus dem Bus und begaben uns nach Hause um wenigstens noch ein paar wenige Stunden Schlaf zu finden, bevor es erneut in die Arbeit oder zu den Lernunterlagen ging, um die verlorene Zeit vom Vortag wieder aufholen zu können.

– geka –

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