Zwei mal zwei Halunken, two faces und ein gefühlter Sieg

SK Rapid Wien – SK Sturm Graz 1:1
Samstag, 9. August 2014, 19:00 Uhr
Ernst-Happel-Stadion, 16.800 Zuschauer (ca. 1.600 Sturmfans)
Bundesliga 2014/15, 4. Runde

Wieder einmal stand es an, das „ewig junge Duell“ zwischen dem SK Rapid aus Wien und dem SK Sturm aus Graz. Eines der letzten verbliebenen Schlagerspiele unserer Liga, das noch (verhältnismäßig) viele Menschen mobilisiert, ein bisschen Spannung mit sich bringt und bei dem die Rivalität sowohl auf dem Feld, als auch auf den Rängen noch zu spüren ist. Aber selbst dieses Aufeinandertreffen hat in den letzten Jahren einiges an Reiz verloren. Bei gefühlten 10 Begegnungen in einem Kalenderjahr erscheint einem das ganze schon fast künstlich zum Duell der Traditionsklubs hochstilisiert. (An dieser Stelle sei es wieder einmal gesagt: Ligareform, jetzt!) Doch dieses Mal waren die Vorzeichen etwas andere und die Auswärtsfahrt in die Bundeshauptstadt warf aufgrund verschiedenster Umstände bereits länger ihre Schatten voraus.

Drehbuch: Das Praterstadion, Motivation und (k)ein Grazer Junge

Einer der vielen Unterschiede zwischen Wien und Graz? – Das Ausmaß der finanziellen Förderung des Spitzenfußballs durch die öffentliche Hand. Während man am Fuße des Schlossbergs immer noch darauf wartet, dass auf die Worte bezüglich einer dringend notwendig Stadionadaptierung endlich Taten folgen, baut der SK Rapid seit dieser Saison an einer neuen Heimstätte. Natürlich unter kräftiger Mithilfe der Stadt Wien, die mit 20 Millionen Euro einen großen Teil der kalkulierten Baukosten von 47,5 Millionen trägt. Ein Umstand von dem man hierzulande nur träumen kann. Nichtsdestotrotz gilt es nicht müde zu werden, in dieser Causa aktiv zu bleiben und vor allem die Stadtpolitik unter der Führung eines roten schwarzen Dampfplauderers in die Pflicht zu nehmen. Aber genug davon. Jedenfalls wurde das altehrwürdige Gerhard-Hanappi-Stadion, in dem Sturm die letzen sechs Spiele nicht mehr gewinnen konnte, zum Start der diesjährigen Bundesliga-Saison mit einem Testspiel zwischen Rapid und Celtic Glasgow zu Grabe getragen. Und solange im 14. Wiener Gemeindebezirk anstatt des Stadions, welches den gleichen Namensgeber wie die Arena des FC Bayern München haben wird, eine Baustelle anzufinden ist, trägt Rapid seine Heimspiele im 50.865 Zuschauer fassenden Ernst-Happel-Stadion aus. Somit galt es für uns nach fast acht Jahren – das letzte Spiel, das der SK Sturm im Prateroval ausgetragen hat, fand am 25. Februar 2006 statt, man remisierte torlos gegen die Wiener Austria – zu versuchen, einen würdigen Auswärtsblock in das größte Stadion der Republik zu stellen. Die Aussicht, ein Stimmungsduell mit dem Block West aus dem dritten Oberrang in einem riesigen Auswärtssektor direkt unter dem Dach zu bestreiten, war somit einer der Gründe, der diesen Trip bereits zum Zeitpunkt der Bundesligaauslosung zum ersten wirklichen Highlight werden ließ. Die Datierung mit Samstag 19 Uhr und beste Wettervoraussagen ließen neben dem ersten hart erkämpften Saisonsieg im Gefühlshochschaubahn-Heimspiel gegen einen der heißesten Abstiegskandidaten die Motivation weiter steigen. Und so ganz nebenbei kam man in den Genuss des Preisabkommens, an dem sich mit Ausnahme von Admira Wacker 9 von 10 Bundesliga-Vereinen beteiligen und das faire Preise für Auswärtsfans garantieren soll. So gab es für dieses Spiele einen Einheitspreis von 16 Euro für die Karte im Auswärtssektor, nicht zuletzt aufgrund des Engagements und der Arbeit von Leuten aus Gruppen unserer Kurve. Es gilt an dieser Stelle zu sagen, dass dies natürlich ein erheblicher Fortschritt gegenüber dem Vorjahr ist, das für uns jedoch nur einen ersten Schritt darstellt und wir weiterhin für leistbare(re) Tickets kämpfen werden. Jedenfalls begann man aufgrund der genannten Voraussetzungen bereits recht früh unter dem Motto „Prater unser“ für diesen Trip zu mobilisieren. Aus einem Sonderzug der ÖBB wurde naturgemäß nix und so plante die Szene eine Busreise, die uns bereits zeitig in den Prater bringen sollte, um sich dort einen schönen Tag zu machen und sich gemeinsam auf das Spiel einzustimmen. Den letzten Funken, der das Feuer für diese Partie endgültig entfachte, zündete jedoch ein Grazer Junge, der nicht allzu lang vor diesem Schlager die Seiten wechselte. Die Rede ist natürlich nicht von Robert Beric, welcher für diese Spielzeit auch das stilvolle schwarz-weiße gegen das grüne Trikot eintauschte und dem man in Graz wohl wenige Tränen nachweint, da er trotz einer guten Jahresbilanz nie so recht die hohen Erwartungen erfüllen konnte, die an ihn ob seiner hohen Ablöse gestellt wurden, sondern viel mehr von Florian Kainz –14 Jahre Sturmkicker, trotz schwankender Leistungen Hoffnungsträger und vor der Saison aufgrund seines Bekenntnisses zu Graz und Sturm zum Vize-Kapitän ernannt. Dieser wechselte entgegen ewiger Beteuerungen, außer Sturm würde nur das Ausland in Frage kommen, von der Mur ausgerechnet an die Donau und ließ somit die Wogen hochgehen. Dass er die obligatorische Frage, die der „Wunschklub“ von Kainz (der noch nicht allzu lange davor von ihm in den Kabinen des Liebenauer Stadion ganz anders tituliert wurde) allen seinen Neuerwerbungen stellt, ob er denn Vereinsmitglied werden wolle, auch umgehend mit ja beantwortete, war nur noch eine Draufgabe, die auch die Letzten vom Nichtvorhandensein eines Charakters bei Herrn K. überzeugte. Brisanz war also ausreichend gegeben und da auch der SK Rapid suboptimal in die Saison startete machte man sich auf unserer Seite sogar zarte Hoffnungen auf eine sportliche Überraschung.

Vorspann: Busse, Santa Cruz und ausgedehnte Spaziergänge

Szeneintern überschlugen sich die Busanmeldungen und auch der Verein stellte einige Gefährte zur Verfügung. So waren es insgesamt 8 teils stark überfüllte Busse, die allein aus Graz die knapp 200 Kilometer lange Anreise hinter sich brachten. Ganz konnte man den vereinbarten Treffpunkt um 14 Uhr in der ausgewählten Lokalität nicht einhalten, da die Wiener Polizei ihre übliche Verzögerungstaktik durchzog, welche die Buskarawane in einem Tempo von 0 bis circa 40 km/h durch Wien lotste. Davon ließ man sich an diesem Tag jedoch nicht stressen, hatten wir doch noch genug Zeit. Schließlich wurde der Auswärtsparkplatz erreicht und genau in dem Moment als die Busse sich leerten fuhr auch jener der Mannschaft des SK Sturm vorbei, was die ersten lautstarken Gesänge mit sich brachte. Gänsehautmoment! Der erste Marsch des Tages führte dann vom Busparkplatz ins – ein gutes Stück entfernte – Santa Cruz, wo sich der schwarze-weiße Tross gemeinsam mit FreundInnen aus KA und HB bei schwülem Wetter und kalten Getränken wahlweise im Gastgarten, an der Bar oder auf einer gemütlichen Terasse bei kubanischer Musik und gemütlichem Flair auf das Bevorstehende einstimmte. Es gilt auch zu erwähnen, dass an diesem Tag irgendwie viel weniger Polizei als sonst vor Ort war. Vor allem wenn man bedenkt, dass man in Wien für 19 HausbesetzerInnen der Erfahrung nach eine in etwa 1.700 Mann starke Armee benötigt, ging die Schlussrechnung an diesem Tag nicht ganz auf… Der Problematik der Entwicklung Österreichischer Polizeitaktiken und Rechtssprechungen widmete die Kurve später im Stadion auch ein Spruchband, dass den viel umstrittenen Paragrafen des Landfriedensbruches thematisierte.

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Nichtsdestotrotz schien auch ein verhältnismäßig geringes Aufgebot an Ordnungshütern für die Sicherheit aller Beteiligten sorgen zu können, blieb doch sowohl während des Aufenthaltes im Prater als auch beim zweiten ausgedehnten Spaziergang zurück zur Spielstätte alles ruhig. Man blieb unter sich entfachte einige Feuerchen und machte lautstark darauf aufmerksam, dass Sturm Graz zu Gast in der Hauptstadt war. Am Stadion und im Block angekommen dürften am Ende circa 1.600 Sturmfans vor Ort gewesen sein. Eine Zahl die nicht das absolute „Nonplusultra“ darstellt und den Block nicht zur Gänze ausfüllte, mit der man sich aber wohl zufrieden geben muss und die, die Entwicklungen des Österreichischen Fußballs bzw. dessen Fanszene und die vereinsinternen Ungereimtheiten von Sturm Graz bedenkend, mit Sicherheit nicht als schlecht eingestuft werden kann und die sehr ordentlich anzusehen war. Unterstützung von den Rängen kam an diesem Tag auch von Vereinslegende Mario Haas und dem verletzten Martin Ehrenreich, die den Aufstieg über die steilen Stiegen in den Auswärtssektor hinter sich brachten. Dort angekommen wurde gleich einmal lautstark losgelegt, die Einen beim Einlaufen angefeuert, die Anderen gnadenlos ausgepfiffen. Vor allem zuvor genannter (ehemaliger) Grazer Junge bekam über den ganzen Abend hinweg ordentlich Fett ab. An Art und Weise, Häufigkeit und Wortwahl, mit der Antipathie zum Ausdruck gebracht wird, werden sich naturgemäß immer die Geister scheiden, am Ende bleibt aber ein gewaltiger Berg an Emotionen, der sich darin niederschlug, dass es aus dem Auswärtsblock lautstarke „Kraftausdrücke“ hagelte und dass man Gerüchten zufolge nach dem Spiel einem Kainz begegnen konnte, der seine Emotionen in Form von Tränen bewältigte, da er mit derlei Ausdrucksform wohl nicht gerechnet hat. Womit dann, fragt man sich. Aber damit genug vom Rummel um einen weiteren, verlorenen Profifußballer. Das Thema Kainz sollte in Graz beendet sein, genauso wie das Thema Graz(er Nachtleben) vielleicht auch für Kainz in Zukunft ein sehr unangenehmes werden könnte.

Teil 1: Rapid-Style, Sturm-Style und der Kartenkaiser

Nun aber zum Spiel. Das ganz große Spektakel hielt sich irgendwie sowohl auf dem Feld, als auch auf den Tribünen in Grenzen. So fanden insgesamt „nur“ 16.800 Besucher den Weg in ein Stadion, in dem sie ob dessen Größe irgendwie unterzugehen schienen. Auch der Block West konnte auf unserer Seite nicht ganz die Erwartungen erfüllen, die man an diesem Tag hatte. Die Choreografie, die sich über das Zentrum der ersten beiden Ränge hinter dem gegenüberliegenden Tor erstreckte, war zwar ganz nett anzusehen, doch machte sowohl der Spruch, als auch die optische Umsetzung eher den Eindruck, eine Art Pflichterfüllung für die Ultras der Rapid zu sein. Da hat man mit Sicherheit schon besseres gesehen, gerade von Rapid. Auch akustisch drangen über die gesamte Dauer des Spiels wenig, bis gar keine Akzente bis in unseren Block vor. Maximal konnte man das eine oder andere Mal die übertrieben laute Tonanlage von der anderen Seite vernehmen. Natürlich ist es aber schwer, die Sangesfreude der Grünen an diesem Tag zu beurteilen, wenn man bedenkt, dass wir einen Auswärtsblock unter dem Dach vorfanden, der den eigenen Support extrem verstärkt und das Gegenüber sich in einem scheinbar ebenso viel zu großen Block für den Bundesliga-Alltag wiederfindet, der den Akustik-Heimvorteil aus dem Hanappi sicher um einiges schmälert. So gesehen sollen den Sieger dieses Duells andere beurteilen. Während des Spiels gab es vom Gegenüber optisch wie immer Rapid-Style zu sehen. Fahnen und Doppelhalter verschiedenster Größe über die gesamten 90 Minuten über den gesamten Block verteilt, hier und da ein bisschen Bewegung und ab und an ein bisschen Pyro. Das gab es zu Beginn auch auf unserer Seite, in Form von massig schwarzem Rauch, der den Block in eine gespenstische Dunkelheit tauchte, die einzig und allein vom Licht eines einzigen Bengalen und den eigenen Gesängen erhellt wurde. Das hatte was. Passend dazu gab es ein schlicht gehaltenes Spruchband mit der Aufschrift SAMMA SCHWOAZ. Sturm-Style eben.

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Auch auf dem Feld gab es den Sturm-Style der letzen Jahre zu sehen, leider. Denn der ist aktuell ja eher negativ behaftet. So zeigte Rapid von Anfang die ihnen zugesprochenen Tugenden, war überlegen und kontrollierte Ball und Gegner. Zu Gute halten muss man unserer Mannschaft trotzdem, dass sie im Endeffekt wenig Zwingendes zuließ und auch den Kampf konnte man ihnen nicht absprechen. Zu viel Kampf zeigte mit Daniel Offenbacher die Solo-Sechs im zum 4-1-4-1 veränderten System. Innerhalb von nur drei Minuten erhielt der Scheiflinger zwei Mal gelb für zwei dumme Fauls und flog nach einer halben Stunde vom Platz. Irgendwie wird man auch im zweiten Jahr das Gefühl nicht los, dass der defensive Mittelfeldpart nicht die richtige Position für den spiel- und schussstarken Jungen ist. Dies schlägt sich auch in seiner Kartenstatistik nieder, die ihm, da er in der letzten Spielzeit die meisten Karten aller Bundesligaakteure erhalten hat, in manchen Medien schon den Spitznamen „Kartenkaiser“ eingebracht hat. Nach dem Spiel gelobte Offenbacher diesbezüglich Besserung. Sei es wie es sei. Auch wenn viele im Auswärtsblock aufgrund der eigenen Anstrengungen, dieses Spiel würdig zu gestalten und der damit einhergehenden konstanten Lautstärke von diesem Ausschluss erst nach dem Spiel bzw. in besonders krassen Fällen erst am nächsten Tag Wind bekamen, verbesserte sich die schlechte spielerische Leistung mit einem Mann weniger natürlich nicht und auch der bis dahin starke Support von unserer Seite flachte ein wenig ab. Man wurde das Gefühl nicht los, dass es hier heute für den zahlreich angereisten Sturmanhang nichts zu feiern geben würde, wieder einmal. Da Rapid aber nicht im Stande war, gefährliche Chancen zu kreieren und den Ball im Tor von Christian Gratzei unterzubringen ging es mit 0:0 in die Pause.

Teil 2: Der gefallene Held, eine Solospitze in Form und der Roar

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte gab es auf unserer Seite 50 Rauchtöpfe (oder vielleicht doch eher Stinkbomben?) in weiß gehalten und dazu den zweiten Teil des Spruchbandes: SAMMA WEISS. Auch auf dem Feld erlebte der Film aus Halbzeit eins seine Fortsetzung und fand nach nicht einmal fünf Minuten im 1:0 durch – who else, man hätte die Wette darauf halt doch platzieren sollen – Beric den ersten Auftritt des Hauptdarstellers im Drama der zweiten 45 Minuten. Nach schöner Flanke von links kam er völlig freistehend zwischen der ansonsten sehr starken Grazer Innenverteidigung an den Ball und traf doch tatsächlich per Kopf. Jetzt hatte die Rapid natürlich gewaltig Oberwasser und erreichte zwischenzeitlich eine Ballbesitzquote von 80 Prozent. Von Sturm nichts zu sehen. Doch auch Rapid war weiterhin nicht im Stande die Abwehrreihe des SK Sturm zu überspielen. Einzig und allein der alte Fuchs Steffen Hofmann hätte in Minute 74. den berühmten Sack zumachen können. Sein stark geschossener Freistoß krachte jedoch nur an die Latte. Damit blieb es zumindest in der Torstatistik knapp und ausgerechnet in der Rapidviertelstunde sollte sich das Blatt dieses Spiels zu unseren Gunsten wenden. Hauptverantwortlich dafür war der zweite Akt des Robert B. Nach einem Foul von Hofmann an Stankovic zeigte dieser sein Temperament bzw. den Kampfgeist der Mannschaft, provozierte eine Rudelbildung und einen Schupfer des Slowenen, der Hadzic zu Fall brachte und für Beric die Rote Karte zur Folge hatte. Und mit dieser Szene war Sturm plötzlich wieder voll da. Sowohl auf dem Feld, als auch der Tribüne war wieder Abfahrt angesagt. Während die Abneigung für den Gegner in Form von Sprechchören durch das Stadion donnerte, zeigte auch die Mannschaft wie so oft plötzlich ihr zweites Gesicht und übernahm das Kommando auf dem Rasen. Nur wenige Sekunden nachdem Beric vom Feld geschickt wurde, hatte plötzlich der eingewechselte Schmerböck den Ausgleich auf dem Fuß. Rapid-Keeper Novota konnte den Ball gerade noch irgendwie mit seinem Allerwertesten abwehren. Nun tobte der Block. Lautstark und mit viel Bewegung versuchte man die Jungs am Feld zum Tor zu treiben. Und dieses gelang dann auch. Madl grätscht in Minute 83 zwanzig Meter vor dem gegnerischen Tor mit letztem Einsatz in einen Petsos-Pass, der Ball landet bei Djuricin, der sich glücklicherweise als einzige Spitze in ausgezeichneter Form befindet und im Sechzehner völlig frei steht. Plötzlich stockt dem Block kollektiv der Atem und nach einem Moment, der eine gefühlte Ewigkeit dauerte, war der Ball von Schlitzohr Djuricin durch Novotas Beine geschoben und zappelte im Netz. Der Block explodierte und ein abartiger Tor-Roar war die Folge. Plötzlich war in allen Belangen nur mehr Sturm präsent. Die Rapid’ler und seine Fans lagen wie ein Boxer nach einem K.O. Schlag aus dem Nichts am Boden und die restlichen Minuten gehörten nur mehr den Grazern. Da die verbleibende Zeit jedoch nicht mehr ausreichte, um das Spiel endgültig zu drehen und auch Hofmann einen weiteren Freistoß nur knapp neben das Tor setzte, pfiff Schiedsrichter Schüttengruber das Spiel in der 95. Minuten schließlich beim Stand von 1:1 ab. Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse und der Kehrtwende in den letzten 20 Minuten des Spiels, war für diese Augenblicke – wie so oft im Fußball – alles Negative vergessen und der nächste erkämpfte Punkt, der Sturm nach vier Runden Platz vier der Tabelle einbringt, wurde mit den Jungs am Feld wie ein Sieg gefeiert. STURM! GRAZ! hallte es durch das, sich langsam endgültig leerende, Praterstadion.

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Fortsetzung folgt: Wiener, Austria und die Rückkehr der alten Tugenden

Zum Abschluss verabschiedete man sich noch einmal lautstark von allen (Neo-) Wienern, denen man noch ein paar nette Worte mitgeben wollte. Bereits am kommenden Sonntag steht das nächste heiße Duell gegen einen Klub aus eben jener Stadt an. Es beehrt uns die Mannschaft der Austria, die auch noch nicht voll auf der Höhe ist und deren geistreiche Fans (die wohl nie voll auf der Höhe sind). Der Ostblock mobilisiert wieder einmal für die Tour nach Graz. Da gilt es für uns wieder alles abzurufen, was möglich ist. Die erschreckende Besucherzahl vom ersten Heimspiel der Saison darf nicht zum Dauerzustand werden. Zeigen wir der Mannschaft, dass wir hinter ihr stehen. Auch wenn natürlich vieles weiterhin nicht nach Wunsch verläuft, die Spieler zeigen Herz, die Richtung stimmt und es liegt an uns gemeinsam mit ihnen den Weg zurück zu alten Sturm-Tugenden und zum Erfolg zu finden! Gemma Schwoaze!

– 15/4/12 –