Zweiter Heimsieg innerhalb von 5 Tagen

SK Sturm Graz – Wolfsberger AC 2:0
Samstag, 07. März 2015, 16:00 Uhr
Stadion Liebenau, 8.957 Zuseher (ca. 100 Gästefans)
Bundesliga 2014/15, 24. Runde

Dichter Zeitplan

Ein intensiver März ist das, mit dem man als Sturm-Fan aktuell konfrontiert ist: Dank englischer Runde und Grödig-Nachtrag darf man ganze vier Mal innerhalb von zwei Wochen ausrücken, um den Schwoazen auf die Beine zu schauen. Müdigkeit kommt dabei aber kaum auf, vielmehr muss man es ja fast schon als Privileg werten, wenn man in unserer hektischen und beschleunigten Gesellschaft aus dem Alltag ausbrechen und sich ausgiebig den schönen Dingen im Leben widmen kann. Herrlich, mit Fußball, Bier und guten Freunden seine Zeit zu verplempern, einfach Spaß zu haben und sich Freiräume zu schaffen. Wenn es dann sportlich auch noch einigermaßen hinhaut, ist es gleich noch schöner.

So auch an diesem sonnigen Samstagnachmittag: Der WAC war diesmal zu Gast in Liebenau und die Vorzeichen waren nicht schlecht. So hatte der SK Sturm am Dienstag davor einen wichtigen, wenn auch etwas glücklichen Sieg gegen die Wiener Austria verbuchen können, zudem schwächelten die Gäste aus Kärnten nach einem Traumstart in die Meisterschaft seit Längerem dahin. Von einer „gmahten Wiesn“ konnte man dennoch nicht sprechen, zu unbeständig erscheinen die Leistungen der eigenen Elf.

Dichte Fans

Schon zur Mittagszeit fand sich also ein kleiner Haufen in Liebenau ein, um den Matchday anständig zu zelebrieren. Bei frühlingshaften Temperaturen und einigen Paletten blau-weißen Diskontbier verging die Zeit bis zum Ankick wie im Flug. Im Stadion präsentierte sich schließlich ein gewohntes Bild: Während die Kurve gut gefüllt war, waren die Längsseiten eher schütter besetzt – aus Wolfsberg war erwartungsgemäß nur ein kleiner Haufen angereist, der sich allerdings fast durchgehend um (akustisch natürlich nicht wahrnehmbaren) Support bemühte.

sturm_kurve_1

Dicht stehende Defensive

Am Spielfeld sorgte ein früher Ausschluss auf Seiten der Wolfsberger schnell für klare Verhältnisse, nachdem Kapitän Sollbauer den heranstürmenden Bright Edomwonyi knapp vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht hatte. So blieb der Kühbauer-Elf nichts anderes übrig, als den Beton anzurühren und sich auf Defensivarbeit zu beschränken, im Angriff konnte man kaum für Gefahr sorgen. Sturm bereitete der Kärntner Catenaccio zunächst Schwierigkeiten und so dauerte es bis zur zweiten Halbzeit, dass der eingewechselte Roman Kienast in Minute 64 den Führungstreffer erzielen konnte. Kurz darauf sah Stankovic nach einem harten und unnötigen Foul verdient Rot, doch auch mit zehn Mann dominierte Sturm und belohnte sich nach 80 Minuten mit dem 2:0 durch Schick.

Die Kurve, die zu Beginn einige Fahnen und Doppelhalter entlüftet hatte, präsentierte sich solide und konnte zeitenweise sogar richtig laut werden. Zwar bereitete das neue, in Wien eingeführte Lied Schwierigkeiten, da zwei verschiedene Textvarianten kursieren, mit Klassikern fuhr man aber speziell in der zweiten Halbzeit gut. Nach dem Match verabschiedete man sich noch per Sturm-Klatscher von der Mannschaft, die aber wenig später wieder auf dem Rasen zum Auslaufen erschien. Einzelne Jungs und Mädels verblieben daher auch danach noch einige Zeit im Stadion und intonierten die eine oder andere Scheibn, wobei der Bezug zum Geschehen am Rasen in vielen Fällen fraglich erschien. Erst als der Ordnerdienst explizit dazu aufforderte, verließ man die Tribünen und machte sich ins Grazer Nachtleben auf.

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Salzburger Festspiele

Nun hat man also zwei Mal in Folge gewonnen und sich auf Tabellenplatz 4 vorgearbeitet, eine durchaus erfreuliche Situation im Kampf um die internationalen Startplätze. Dennoch stehen nun zwei richtungsweisende Auswärtsspiele am Programm: So stehen in der kommenden Woche „Salzburger Festspiele“ an, sowohl am Mittwoch gegen Grödig, als auch am Sonntag gegen Red Bull muss man sich in Wals-Siezenheim beweisen. Nicht ideal für den Fan, der nun zwei Mal die mäßig attraktive Reise in den Bullenstadel antreten muss. Trotz allem werden auch diesmal wieder einige Unermüdliche auf den Rängen stehen und versuchen, die Schwoazn anzuspornen.

– Gaberl –

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