Auswärts weiter souverän

Wolfsberger AC – SK Sturm Graz 0:2
Samstag, 8. November 2014, 16:00 Uhr
Wörthersee-Stadion, 8.900 Zuschauer (ca. 2.000 Sturmfans)
Bundesliga 2014/2015, 15. Runde

(Spitzen-)Spiel am See

Nach dem Auswärtssieg bei der Wiener Austria stand nun das nächste Spiel in der Fremde an. Und zwar galt es weitere drei Punkte beim Wolfsberger AC zu holen. Dieses Unterfangen sollte aber nicht leicht werden, denn die Kärntner wurden erst vor kurzem von Salzburg an der Tabellenspitze abgelöst und spielten, bis auf die letzten Partien, eine bisher ansehnliche Saison. Und dies verleitete die Gastgeber, wie auch schon im Spitzenduell gegen Salzburg, den Spielort in die Landeshauptstadt nach Klagenfurt zu verlegen. Für Sturm nicht unbedingt ein unangenehmer Ort und so war die Freude durchaus gegeben, wieder einmal an den Wörthersee zu reisen. Immerhin sollte dieses Duell eine sportliche Standortbestimmung für beide Mannschaften werden. Für die Wolfsberger galt es, dem Negativtrend der vergangenen Spiele entgegenzuwirken und für Sturm den Aufwärtsgang fortzusetzen.

Irgendwos is immer

Bei beinahe sommerlichen Temperaturen freute man sich schon Tage zuvor auf das Spiel in Klagenfurt. Doch gegen Ende der Woche brachen im Süden einige Regenschauer aus, die für die Veranstalter aber vorerst keine Probleme verursachten. Das Spiel sollte planmäßig stattfinden. So sprach also nichts dagegen, sich Samstag mittag am obligatorischen Treffpunkt im Süden Jakominis einzufinden, um an den Wörthersee zu fahren. Kurzerhand machte sich aber die Meldung breit, dass der Schiedsrichter noch einmal, auf Grund der Regenfälle, das Spielfeld kommissionieren lassen will und eine Bespielbarkeit des Platzes noch offen ließ. Es deutete jedoch nichts auf eine Absage hin und so startete man trotzdem optimistisch in Graz los. Dennoch, Kärnten im Herbst war immer schon für Überraschungen gut. Vor allem wenn man sich die Spielabsagen von Klagenfurt 2008 in Erinnerung ruft, oder gar an die legendäre Regenschlacht vor zwei Jahren in Wolfsberg denkt, deren Spielabbruch eine Neuaustragung in Klagenfurt zur Folge hatte. Aber wie nicht anders zu erwarten war, fand die Begegnung statt und die Busse näherten sich nach einer kurzweiligen Fahrt mit einem guten Zeitpolster der Lindwurmstadt. Dieser war allerdings sehr von Vorteil, da das Verkehrsleitsystem im Stadionbereich wieder sehr stockte und nur ein Überholen des Staus uns noch rechtzeitig zum Stadion brachte.

Schicker Spielstart

Der Auswärtsblock füllte sich daher erst kurz vor Spielbeginn, war aber schlussendlich nicht ganz voll. Während die Spieler das Feld betraten, wurde der Sektor noch mit den Zaunfahnen geschmückt und die ersten Gesänge geträllert. Sturm trat in den hässlichen neongelben Dressen auf, da sich die Gastgeber mit denselben Vereinsfarben wie unser Sportklub schmücken. Das Spiel war alsbald im Gang und während die ersten Fahnen noch einsatzbereit gemacht wurden, hallte plötzlich ein enthusiastischer Torjubel durchs Oval. Sturm gelang nach nur 82 Sekunden die 1:0 Führung durch Heimkehrer Schick. Topstart von Sturm! Allerdings war Vorsicht geboten, denn die Gastgeber können nach einem Rückstand unbequem werden, was sie in dieser noch jungen Saison bereits bewiesen haben. Der Stimmung im Auswärtssektor gab dieses Tor allerdings wenig Auftrieb. Vorsängerpodest gab es diesmal keines, dennoch wurde von mehreren Stellen versucht, die Stimmung zu koordinieren und zu bessern. Leider hatte man damit nur bis zur Block-Mitte Erfolg und die hinteren Reihen waren nur sehr selten im Einsatz und ließen sich kaum vom unteren Stimmungsepizentrum mitreißen. Dies sollte sich auch mit Fortdauer des Spiels nicht bessern.

Am Rasen war die Sache ganz klar. Sturm versuchte, das Spiel an sich zu reißen und den Gegner früh zu stören. Der WAC kam kaum zu nennenswerten Torchancen und war an diesem Tag keine Gefahr für den SK Sturm. Dies setzte sich auch in der zweiten Spielhälfte fort. In der Schlussviertelstunde zog Sturm dann ein regelrechtes Powerplay auf, scheiterte aber trotz guter Möglichkeiten daran, das Resultat zu erhöhen. Der Auswärtssieg vor rund 8.900 Zuschauer im Wörtherseestadion stand in keiner Gefahr. Gegen Ende des Spiels verließen auch immer mehr Leute auf der Längsseite die Zuschauerränge. Diese sollten jedoch ein äußerst kurioses Tor versäumen. Ein Abschlag des aufgerückten WAC-Torhüters landete in der 90. Minute direkt bei Offenbacher, der nicht lang zögerte und aus gut 65 Meter per Weitschuss ins leere Tor traf. Die Folge war völlige Ekstase im Auswärtssektor und ein euphorischer Torjubel unserer Jungs am Feld. Das Spiel endete wie es begann und so konnte ein ungefährdeter 2:0 Auswärtssieg gefeiert werden! Völlige Erleichterung auf den Rängen und bei der sportlichen Abteilung. So kann es weitergehen!

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Der Nächste bitte

Sturm Graz prolongiert also den Aufwärtstrend und erwartet im nächsten Spiel den Tabellenführer aus Salzburg. Aufgrund der Länderspielpause findet diese Begegnung erst in zwei Wochen statt. Zeit genug also, die Reserven aufzufrischen und ordentlich für dieses Spiel zu mobilisieren. Weiterer Motivation bedarf es nun wirklich nicht mehr. Die Mannschaft hat uns mit den Auswärtserfolgen in Wien und Klagenfurt ihren Siegeswillen gezeigt und an diesem sollen sich auch die unnötigen Bullen aus Salzburg die Zähne ausbeißen. Graz wird für sie auf jeden Fall ein heißes Pflaster und kein Spaziergang werden! Sorgen wir also gemeinsam dafür, dass das Stadion voll wird und lassen wir Liebenau wie in seinen besten Zeiten beben!

Für die Überbrückung der Spielpause konnte nach mehrjähriger Abstinenz übrigens wieder ein vorweihnachtliches Highlight an Land gezogen werden! Denn die Fangruppen der Nord betreiben von 17.11. bis 22.11. (jeweils ab 15 Uhr) im „Shoppingcenter Nord“ einen Glühweinstand. Der Erlös kommt natürlich auch diesmal wieder wohltätigen Zwecken zu Gute! Also, schaut´s vorbei und unterstützt das Projekt!

– Martin –

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