Die Stadt Graz gegen Sturm – der nächste Akt hat begonnen

Es ist mittlerweile hinlänglich bekannt, dass die Stadt Graz dem SK Sturm und dessen Anhängerschaft spätestens seit Aufkommen der Stadionthematik immer ablehnender gegenübersteht. Jenem Verein, der unabhängig von sportlichen Schwankungen als riesiger Werbeträger für die Stadt fungiert, jenem Verein, der nach wie vor die Massen bewegt wie kein anderer Sportverein in Graz. Vor allem seit sich die öffentliche Meinung immer klarer in Richtung Zwei-Stadien-Lösung bewegt, steigt die Nervosität im Dunstkreis des Rathauses. Ein Gratisblatt und so manche Lokalabteilung der steirischen Medienlandschaft haben sich dabei besonders hervorgetan und wenig faktenbasiert – und wohl auf Zuruf – gegen Sturm polemisiert. Im Fall des vermüllten Vorplatzes ging dieser plumpe Versuch bekanntlich ordentlich nach hinten los. Doch auch auf anderen Ebenen werden dem SK Sturm Prügel zwischen die Beine geworfen. Das jüngste dieser Kapitel betrifft nun auch die Fanszene des SK Sturm und es kündigt sich ein (versuchter) Schlag gegen die Stimmung in der Kurve an.

Die Fanszene des SK Sturm hat sich seit jeher dem organisierten Support nach italienischem Vorbild verschrieben. Ein elementarer und tief in der Grazer Fankultur verankerter Teil davon ist es, die Stimmung durch Einpeitscher in der Kurve auf die Spitze zu treiben. In grauen Vorzeiten wurde dies im vorderen Bereich der Sektoren 10 und 12 dadurch gelöst, dass die Vorsänger am Geländer in Richtung Graben standen und sich dabei an einem gespannten Draht und einer Stange festhielten. Seit nunmehr 7 Jahren benutzen die Fangruppen aber zwei auf eigene Kosten angefertigte mobile Vorsängerpodeste in diesen Sektoren. In all den Jahren war diese Tatsache den Behörden bekannt, wurden die Podeste bei zahlreichen Sicherheitsrundgängen kommentarlos abgenommen. Nun kündigte die Bau- und Anlagenbehörde der Stadt Graz an, dass diese Podeste ab sofort aus Sicherheitsgründen nicht mehr im Sektor stehen dürfen und demontiert werden sollen. Da sich an der Lage im Stadion und an der Beschaffenheit der Podeste in den letzten Jahren nichts geändert hat, liegt es auf der Hand, dass sich diese Schikane in die lange Reihe jener Hürden einordnet, die unserem Verein seit nun einigen Monaten in den Weg gestellt werden. Ein Schelm wer denkt, dass hier ein Zusammenhang zwischen unserer Meinungsäußerung bezüglich des Grazer Bürgermeisters beim Heimspiel gegen Salzburg und dieser Neubewertung der Situation vorliegt.

Auch angesichts undurchsichtiger Polizeiübungen im Stadion rechnen wir mit weiteren Repressalien gegenüber der Kurve. Klar ist aber, dass wir uns von solchen Angriffen und Drohgebärden nicht unterkriegen lassen. Wir werden Lösungen finden und unseren Verein weiter mit aller Kraft – gerade in der aktuell schwierigen sportlichen Situation – unterstützen. Bürgermeister, Sportsamtschef und deren Gehilfen müssen sich gleichzeitig immer mehr die Frage gefallen lassen, ob es wirklich sinnvoll ist, DEM größten und wichtigsten Klub der Stadt bei jeder sich bietenden Gelegenheit ans Bein zu pinkeln, während man einen anderen in Graz kaum verankerten Verein hofiert. Solch infantile Aktionen der Grazer Stadtpolitik werden letztendlich nur dazu führen, dass die Sturmfamilie noch enger zusammenrückt und geschlossen gegen diese Anfeindungen auftritt. Schon in der Vergangenheit haben viele unsere Beharrlichkeit unterschätzt und sich an unserer Hartnäckigkeit die Zähne ausgebissen. Ganz im Gegenteil: Diese Widerstände treiben uns gar zu noch mehr Aktionismus an! Im Stadion, auf der Straße und letztlich wohl auch in der Wahlkabine. Der Politik und allen Sturm-Hassern sei ins Stammbuch geschrieben: Die Sturmfamilie wird nicht klein beigeben! Wir werden uns weder der Visionen unseres Vereins noch unserer organisierten Stimmung berauben lassen!

STURM GRAZ DER STOLZ DER STADT