(K)ein Packderby gegen den WAC

SK Sturm Graz – Wolfsberger AC 2:0
Samstag, 24. Oktober 2015, 18:30 Uhr
Stadion Liebenau, 10.789 Zuseher (ca.200 Gäste)
Bundesliga 2015/16, Runde 13

Ausgehend vom Stadion Liebenau ist man in einer guten Stunde in der Lavanttal-Arena von Wolfsberg. Eine Distanz von knapp 85 Kilometern bewirkt bei den diversen Schreiberlingen der Medienlandschaft, und leider auch bei einigen Social-Media-Profilen unserer Spieler, den Reflex, von einem Derby zu sprechen. Für einen Schwoazen wird es wohl so schnell kein echtes Derby mehr geben. Packduell hin – Packderby her, hier von einer gewachsenen Rivalität oder einer geographischen Nähe zu sprechen, ist wohl vermessen. Immerhin lockte dieser „Aufreisser“ wieder einmal über 10.000 Zuschauer nach Liebenau. In Gedanken waren wohl schon viele bei der kommenden englischen Woche, was sich auch beim Spruchband am Vorplatz widerspiegelte, auf dem der Treffpunkt für die anstehende Zugfahrt nach Wien angekündigt wurde.

Die sportliche Ausgangslage klang vielversprechend, auch wenn die Kärntner in der Vorrunde einen Sieg gegen den SK Rapid feiern durften. Trotzdem sollte der 3. Heimerfolg in Serie gegen den Tabellenletzten aus dem Lavanttal nur reine Formsache sein. Trainer Franco Foda schickte wieder die gleiche Mannschaft auf den Liebenauer Rasen, die auch schon den ungefährdeten Sieg gegen Altach feiern durfte. Donis Avdijaj, der aufgrund einer Oberschenkelverletzung nicht im Kader stand, gesellte sich auf seinen zweiten Lieblingsplatz nach dem Spielfeld – in die Nordkurve.

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Wir wollen Sturm sehen!

Und am Rasen ging es auch gleich rasant zur Sache. Thorsten Schick spielte einen Freistoß kurz auf Daniel Offenbacher und dessen Schuss wurde vom Ex-Grazer Joachim Standfest zur Ecke abgelenkt. Gleich im Gegenzug dribbelte sich Jacobo durch die Abwehr und vergab aus 10 Metern nur knapp. In den folgenden Minuten diktierten die Blackies das Spielgeschehen ohne wirklich gefährlich zu werden. Die letzten 10 Minuten in Hälfte eins waren wieder spannender. Zuerst konnte Marvin Potzmann mit einem herrlichem Tackling Issiaka Ouedraogo am Torabschluss hindern. Kurz darauf scheiterte Kristijan Dobras mit einem schwachen Schuss an Christian Dobnik. Gleich danach wurde Thorsten Schick von Roman Kienast auf die Reise geschickt, um dann komplett alleine vor dem Tor den Wolfsberger Goalie anzuschießen. In der Nachspielzeit drückte Sturm auf das 1:0 und als Roman Kienast per Kopf einnetzte, kam erstmals Grund zum Jubeln auf – leider vergeblich, da er klar im Abseits stand. So schickte Schiedsrichter Julian Weinberger die Mannschaften mit einem 0:0 in die Pause.

Die Nordkurve präsentierte wieder ihre bekannte „Wir wollen Sturm sehen“-Zaunfahne und dieses Mal stand das fehlende bzw. schlechte Fanservice im Mittelpunkt der Kritik, die mittels mehrerer Spruchbänder transportiert wurde. In Halbzeit 2 wurde nochmals auf unser Verständnis eines funktionierenden Vereins hingewiesen. Also, dass Sturm Graz für professionelle Strukturen, Karriereplattform und attraktiven Fußball stehen muss!

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Verdient gewonnen

Spielerisch war man im zweiten Durchgang drückend überlegen, auch wenn zunächst Ouedraogo wieder gefährlich vor Michael Esser auftauchte aber an ihm scheiterte. Angriff um Angriff rollte auf das Tor der Kärntner und in Minute 60 übernahm Daniel Offenbacher einen klärenden Kopfball von Dario Baldauf von der Strafraumgrenze zum überfälligen 1:0. Auch Roman Kienast durfte sich in der 69. Minute in die Torschützenliste eintragen, als er ein schönes Zuspiel von Kristijan Dobras zum 2:0 verwertete. Im Anschluss drückten die Blackies auf das 3:0, der eingewechselte Andreas „the Finger“ Gruber traf 10 Minuten vor Schlusspfiff nur die Stange. In der 89. Minute durfte auch unser europäisches Top 50 Talent, Sandi Lovric, etwas Bundesligaluft schnuppern. Ob nicht ein paar Minuten mehr sinnvoll wären, sei einmal dahingestellt. Die Freude über den 3. Heimsieg in Folge wurde nur durch die 5. gelbe Karte von Kapitän Michael Madl getrübt, der dadurch im wichtigen Spiel gegen Rapid schmerzlich fehlen wird.

Cupreise und „Hallo Wien“

Übrig bleibt die Vorfreude auf die, anfangs erwähnte, kommende Woche. Am Dienstag geht es zum Cup Match nach Ebreichsdorf, das sicher eine nette Abwechslung zum tristen Bundesliga Alltag darstellt, um dann am Samstag in den Prater zu ziehen, wo das ewige Duell um die Nummer Eins im Lande gegen die Grünen um Kainz, Sonnleitner & Co ansteht.

-AndiEffpunkt-

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