Heimniederlage gegen schwächelnde Bullen

SK Sturm Graz – FC RB Salzburg 2:3
Sonntag, 30. August 2015, 16:30 Uhr
Stadion Liebenau, 11.121 Zuseher (ca. 100 Gästefans)
Bundesliga 2015/16, 7. Runde

Schwächelnde Bullen

Nach der Niederlage im Innviertel sollten die Schwoazen an diesem sonnigen Spätsommernachmittag auf den nächsten angeschlagenen Ligakonkurrenten treffen: Red Bull Salzburg war in Liebenau zu Gast und irgendwie wollte man das Gefühl nicht loswerden, dass die einst so ambitionierten Bullen aus dem Westen des Landes langsam aber sicher auf ein Farmteam für den ostdeutschen Brauseableger reduziert werden sollten. Vor wenigen Jahren zählte die Partie wohl noch zu den emotionalen Höhepunkten der Saison und hatte man es zustande gebracht, den Bullen einen Punkt abzuknöpfen, fühlte sich das wie ein kleiner, ganz persönlicher Sieg gegen den modernen Fußball an. Und mittlerweile? Nur ein weiterer fader Gegner in einer unfassbar faden Liga, ein (qualitativ sicher hochwertiges) Ausbildungsteam, nicht mehr, nicht weniger.

Dass die Salzburger in der Vorwoche traditionell wieder ohne größere Erfolge aus dem internationalen Geschäft ausgeschieden waren, sorgte auch nicht mehr für dieselbe Schadenfreude wie die Jahre zuvor, dennoch schien dieser Misserfolg – ebenso wie der Ausfall einiger Schlüsselspieler und der durchwachsene Ligastart der Bullen – Sturm in die Karten zu spielen. Salzburg war wohl so leicht schlagbar wie selten zuvor. Doch es wäre ja nicht Sturm, wenn man nicht jeder noch so gebeutelten Mannschaft aus der Krise helfen könnte…

Schwächelnde Schwoaze

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Vom einen oder anderen Bierchen vor dem Match euphorisiert fand sich die Szene an diesem Sonntagnachmittag schließlich doch relativ motiviert im Stadion wieder – wo allerdings den Gästen der Auftakt nach Maß gelang: Bereits in der zweiten Minute brachte Lukas Spendlhofer mit einem Eigentor die Bullen in Führung, was sich auch in der Stimmung auf den Rängen widerspiegelte: Auch wenn Sturm in Folge bemüht wirkte und auch zu Möglichkeiten kam, plätscherten die Chants nur verhalten dahin. Dass von dem Häufchen Salzburger auf der gegenüberliegenden Seite des Stadions kaum etwas zu hören und zu sehen war, versteht sich an dieser Stelle wohl auch von selbst. In Erinnerung bleibt maximal die angesichts der Menge an Mitgereisten überproportional hohe Anzahl an Zaunfahnen, die man auf äußerst diffuse Weise im Sektor präsentierte.

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Erwähnenswert noch ein Spruchband der Heimkurve, mit dem noch ein weiteres Mal auf das unwürdige Theater rund um das Westderby hingewiesen wurde: ALLE FANS AUSGESPERRT – WAS IST SO EIN (WEST)DERBY WERT?

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Auch die zweite Halbzeit verlief zunächst ähnlich: Sturm zwar mit Chancen, Salzburg aber effizient – so zappelte der Ball noch zwei Male im Tor des heute nicht ganz so souveränen Michael Esser und nach 66 Minuten stand es also 3:0. Die erste Heimniederlage seit langem begann sich abzuzeichnen. Nun bewies aber die Heimelf Kampfgeist: Hadzic verkürzte in der 70. Minute auf 1:3, das 2:3 durch Tadic zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit kam allerdings zu spät. Auch die Kurve wachte im Finish noch einmal auf, versuchte die Wende herbeizusingen – jedoch ohne Erfolg, am Ende standen die 0 Punkte.

Hängende Köpfe

In Folge also hängende Köpfe: Auch wenn die Niederlage in mancher Hinsicht unglücklich gewesen war, hatte man es nicht zustande gebracht, gegen eine geschwächte Salzburger Mannschaft einen Sieg einzufahren. Wie so oft stand man sich selbst im Weg, wie so oft hatten individuelle Fehler zu Gegentoren geführt, wie so oft hatte man einem schwächelnden Gegner zu einem Erfolgserlebnis verholfen. Bleibt zu hoffen, dass man in der Länderspielpause aus den Fehlern lernt und in Mattersburg eine Leistung fernab der zuletzt immer wieder gezeigten Mittelmäßigkeit abrufen kann.

-Gaberl-

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