„Raunzer“ lasst das Raunzen sein

SK Sturm Graz – SV Grödig 2:0
Samstag, 12.12.2015, 18:30 Uhr
Stadion Liebenau, 5.187 Zuschauer (6 Gästefans)
Bundesliga Saison 2015/16, 20. Runde

2:0 gegen den hervorragend auf Konter spielenden Sportverein aus Grödig. Platz 4 in der Tabelle und zur Winterpause knapp dran an den Europacupplätzen. Sieben Spiele zu Hause ungeschlagen und gar Rang 3 in der Heimtabelle. Herz, was willst du mehr! Es sei also allen „Raunzern“ ins Stammbuch geschrieben: „Mit Sturm wird im Frühjahr zu rechnen sein. Auch wenn der schwarze Motor im Herbst zwischendurch stotterte.“ Und wenn jenes in der Kronen Zeitung via Kolumne verlautbart wird, dann muss dem doch wahrlich so sein! Denn ein Sieg gegen den Salzburger Provinzverein verdeckt alle Mängel im Klub und jeder muss zufrieden sein. So, genau so, muss es sein! Keine Widerrede, alles paletti. „Raunzer“ lasst das Raunzen sein!

Kaum Berichtenswertes

Nein. Nein. Nein. 5.187 Zuseher fanden sich gegen Grödig in Liebenau ein und sahen besagtes 2:0 gegen einen der schwächsten Vereine dieser Liga. Auch eine Handvoll Auswärtsfans wollte sich dieses Spektakel keineswegs entgehen lassen und wurde ob der Einfachheit halber gleich in Sektor 1 verfrachtet. Mehr gibt es zum Salzburger Anhang auch nicht mehr zu sagen. Und zum Spiel selbst? Auch kaum. So ergab sich Samstagnacht eine Konversation, in der mir nahegelegt wurde, diesen Bericht bei einer simplen Notiz zu belassen. In etwa: Zwei Goals gegen Grödig reingedrückt und somit mal wieder verdient gewonnen. Nothing else newsworthy. Punkt. Knapp länger sollte es dann aber dennoch werden.

Der nach seiner Verletzung erstmals von Beginn an auflaufende Marko Stankovic sorgte bereits in Minute 7 für den schwarz-weißen Führungstreffer und somit für das erstmalige Aufjubeln der, trotz unendlich schwacher Zuschauerzahl, erstaunlich gut gefüllten Nord. Ein weiteres Mal durften die letzten standhaften Fans dann in Halbzeit 2 ihren Frust von der Seele schreien, als Bright Edomwonyi im Nachtreten sein erstes Bundesligator gelang. Beides bereitet Freude: Stankos Genesung und Edos nun hoffentlich endlich aufgehender Knopf. Beides kann man aus diesem Spiel als Positivum mit nach Hause nehmen. Dennoch ist der erste Absatz dieses Berichtes genau das, was er ist. Reichlich überzeichnet. Und die – vom letzten Heimspiel abgesehen – niedrigste Zuschauerzahl seit dem 11.2.2012 gegen den SV Mattersburg bestätigt dann auch gleich jenes Spruchband, welches im Verlauf des Spieles gezeigt wurde (wenn auch nicht unbedingt zum besten aller Zeitpunkte): Jahrein Jahraus derselbe Graus, den lahmen Kick hält keiner aus.

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Kritisch sein und Gutes tun

Natürlich. Man liegt auf Rang 4 und so könnte man argumentieren, dass dies unserem Niveau entspreche und man zufrieden sein sollte. Da uns Sturm Graz aber nun mal ganz klar am Herzen liegt, wäre es angebracht, die Sache etwas kritischer zu beäugen. Wir kritisieren nicht, weil wir simple „Raunzer“ wären. Nein, wir kritisieren, weil uns Sturm Graz am Herzen liegt. Darum sei nochmals auf unsere Aussendung zu „Wir wollen Sturm sehen“ verwiesen. Es lohnt sich, darin zu schmökern. Denn im Vebrigen sind wir der Menvng, dass Stvrm Graz fver professionelle Strvktvren, Karriereplattform vnd attraktiven Fussball stehen mvss. Doch nun widmen wir uns der weihnachtlichen Wohltätigkeit.

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Denn zum dritten Mal in Serie stand ein Heimspiel im Zeichen von Schwoaze Helfen 2015. So zog Martin Ehrenreich in der Pause den Gewinner jener Reise, die wir im Rahmen unserer Spendenaktion verlosten, während an unseren Ständen ein letztes Mal kräftig gesammelt wurde. Und somit konnten wir bereits am Samstag einen neuen Spendenrekord verkünden. Locker haben wir heuer jene 13.000 aus dem Vorjahr überboten und halten derzeit bei rund 21.000 Euro. Nochmals vielen Dank für eure wunderbare Unterstützung!

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10. Februar 2010/16

Schließlich bleibt festzuhalten, dass mit Sturm Graz im nächsten Jahr ja vielleicht tatsächlich noch zu rechnen sein wird. Denn am (womöglich) 10. Februar 2016 wird man zu Hause im Cup auf Red Bull Salzburg treffen. Im möglichen Schneegestöber vor dann hoffentlich mehr als 4.528 Zuschauern. Gerade so viele waren es nämlich vor dann exakt 6 Jahren – dem 10. Februar 2010 -, die Kienastinho zum damals entscheidenden 2:0 gegen die Bullen zujubeln durften. Alles Weitere ist Geschichte. Und Geschichte wiederholt sich bekanntlich. In diesem Sinne: Forza Sturm Graz!

-sherif-

Fotos: Klassische Version | Mobile Version

Bilder vom damaligen Cup-Erfolg gegen Red Bull Salzburg:
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