Etwas mehr als 5 Monate ist es nun her, dass unser SK Sturm sein vorerst letztes „Heimspiel“ am Wörthersee austrug. Wir erinnern uns zurück an die anstrengenden Anreisen, die späten Ankünfte in Graz, die unmöglichen Arbeitstage danach, die hohen Ticket- und Anreisekosten und die Staus über die Pack bei eisiger Kälte.
Anlass genug für das Kollektiv 1909, um Anfang Februar mit einem Statement an die Öffentlichkeit zu gehen und Verbesserungen für die kommende Saison einzufordern. Der Zuspruch war überwältigend: Tausende Schwoaze haben das Statement in den sozialen Medien geteilt, gelikt und kommentiert. Eine Reaktion von Verein oder Stadt auf unser Statement ist allerdings ausgeblieben. Obwohl dieses, wie die unzähligen Reaktionen in den sozialen Netzwerken zeigten, offensichtlich nicht nur die Meinung der Fankurve repräsentierte, sondern weiten Teilen der Sturmfamilie aus der Seele sprach.
Adaptierungen, um das Stadion Champions League-tauglich zu machen, sind seither wenig überraschend nicht passiert. Hingegen ist es „passiert“, dass unser Verein sich erneut für eine Gruppenphase auf europäischer Ebene qualifiziert hat. Während die Chancen nicht schlecht stehen, zumindest die EL-Gruppenphase in Graz spielen zu können, scheint die Reise nach Klagenfurt bei einem Einzug in die Champions League angesichts der aktuellen Zustände in Liebenau unvermeidlich. Wir wollen an dieser Stelle nicht mit Schuldzuweisungen um uns werfen – leise Zweifel, ob dieser Umstand bei rechtzeitigem Handeln und dem notwendigen Willen seitens Stadt und Verein vermeidbar gewesen wäre, erlauben wir uns aber doch.
Daher erneuern wir hiermit unsere Forderungen vom 6. Februar 2025 und verlangen von den Verantwortlichen, im Sinne der Sturmfamilie aktiv zu werden. Wir fordern erstens schnellstmöglich ein klares Bekenntnis zu Europa League-Spielen in Graz. Etwaige dafür notwendige Maßnahmen rund ums Stadion sind unverzüglich zu treffen, damit es im September kein böses Erwachen gibt. Sollte Sturm wieder in der Champions League spielen und eine Austragung in Klagenfurt wie kolportiert unvermeidlich sein, müssen aus unserer Sicht zweitens die folgenden Punkte zumindest umgesetzt werden, um allen Schwoazen aus Graz und der Steiermark die Situation so erträglich wie möglich zu machen:
- Eine leistbare oder besser kostenlose Anreisemöglichkeit nach Klagenfurt, zumindest für Abonnenten und Mitglieder, die ohnehin bereits eine große finanzielle Last während der Saison tragen. Hier ist auch die Stadt Graz in der Pflicht, die letztes Jahr großmundig genau das angekündigt und sich danach aus der Verantwortung gestohlen hatte.
- Faire Ticketpreise für alle Schwoazen! 100 Euro für ein Spiel mit einer solchen Anreise sind untragbar für einen Verein, der sich auf die Fahnen schreibt, für alle da zu sein. Selbst 40 Euro auf den billigen Plätzen sind in Wahrheit zu viel, wenn man Reisekosten und die verlorene Zeit miteinberechnet.
- Dieselben Preise für dieselben Ticket-Kategorien! Es ist unverständlich, warum sich die Ticketpreise für die Fankurve von denen der gegenüberliegenden Kurve teils eklatant unterschieden haben. Die Preispolitik des Vorjahres hat viele Menschen in die Kurve gezwungen, die an aktivem Support weniger Interesse hatten. Es muss eine faire Preisgestaltung geben, egal ob innerhalb oder außerhalb der Kurve.
Kollektiv 1909