Wolfsberger AC – SK Sturm Graz
Sonntag, 27.04.2014, 16:30 Uhr
Lavanttal-Arena, 5.230 Zuseher (ca. 400 Gästefans)
Bundesliga 2013/14, 34. Runde
Meisterschaft gibt’s auch noch…
Kaum zu glauben, aber wahr: Nach gefühlten Jahren der Tristesse war es wieder einmal soweit. Fünf ungeschlagene Spiele in Folge, darunter historische Auswärtssiege in Grödig und Wals-Siezenheim, der Aufstieg im Cup gegen Admira sowie das Traumlos St. Pölten im Halbfinale ließen erstmals wieder so etwas wie Euphorie in der Sturm-Familie aufkommen. Über Tausend verkaufte Karten für die NV-Arena innerhalb weniger Tage erinnerten an goldene Zeiten, die Vorfreude auf eine Völkerwanderung in die niederösterreichische Hauptstadt stieg von Tag zu Tag.
Dass ganz nebenbei auch noch die Meisterschaft ausgetragen wurde, war in dieser Hinsicht fast sekundär: So ging es für unsere Schwoazn ja doch nur mehr um die „Goldene Ananas“ und ein bisschen Tabellen-Kosmetik, eine Qualifikation für einen internationalen Bewerb via Meisterschaft war mittlerweile gänzlich ausgeschlossen. Auch unser Kärntner Gegner befand sich in einer ähnlichen Ausgangslage: Ein Abstieg war ebenso in weiter Ferne wie ein Europacup-Startplatz. Doch auch trotz der vermeintlichen Bedeutungslosigkeit des Spiels fanden sich auch an diesem Sonntag ein paar Unermüdliche, die bereit waren, den Weg über die Pack zum WAC anzutreten.
Wieder einmal über die Pack
Schon am späten Vormittag ging es los, um sich in Wolfsberg vor Ankick noch kulinarisch verwöhnen lassen zu können. Das hierfür auserwählte Gasthaus erwies sich schließlich als Goldgriff: Doch war es weniger die Qualität der Speisen oder des Biers, die so manchen euphorisch stimmte – vielmehr ließ der angrenzende Spielplatz die Herzen höher schlagen. Besondere Aufmerksamkeit erregte hierbei ein überdimensioniertes, begehbares Bierfass, das unmittelbar nach Ankunft okkupiert wurde und schnell zur Party-Location avancierte. So stimmte man sich zur sichtlichen Überraschung der Kellnerinnen und Belustigung der anderen Gäste eingehend auf das Match ein, bevor man sich schließlich auf den Weg in Richtung Stadion machte.
Dort angekommen mobilisierte man zunächst noch mittels Flyern für St. Pölten, bevor man sich schließlich auf den Betonstufen des Auswärtssektors niederließ, der sich erst knapp vor Spielbeginn zu füllen begann. Letzten Endes dürften es wohl an die 400 Grazer gewesen sein, die den Block säumten – angesichts der geringen Distanz zu Wolfsberg zwar etwas wenig, aber im Hinblick auf die nahende Fan-Invasion in Niederösterreich durchaus verzeihlich.
Verfrühter Sommerkick
Sportliche Leckerbissen bekam man vorerst keine geboten: Auch wenn der Einsatz unserer Burschen abermals stimmte, war die erste Halbzeit von Unkonzentriertheiten und Fehlpässen geprägt, denen allerdings auch die Wolfsberger kaum etwas entgegenzusetzen wussten – im Ernstfall war zudem ein starker Bene Pliquett zur Stelle, der so manchen Versuch der Kärntner entschärfen konnte. Auf den Rängen präsentierte sich der mitgereiste Anhang recht ordentlich: Während sich die bedrohlichen Wolkenfronten, die schon den ganzen Tag den Himmel über Wolfsberg bedeckt hatten, in einem angenehm kühlenden Nieselregen entluden, zelebrierte man auf der Tribüne Verein und Farben. Vor allem ein klassisches „Alle nach vorne“, das letztendlich in einen veritablen Moshpit ausartete, wusste zu gefallen. Von Wolfsberger Seite konnte man hingegen – abgesehen von ein paar Trommelschlägen zu Beginn – weder akustischen, noch optischen Support wahrnehmen.
Die zweite Halbzeit bot sportlich kaum Abwechslung: Einmal mehr kam der Eindruck eines verfrühten Sommerkicks auf, dennoch kristallisierte sich zunehmend die Überlegenheit der Gäste heraus. In Minute 56 war es schließlich soweit: Nach Vorlage von Marco Djuricin netzte Robert Beric glücklich zum ersten und einzigen Treffer des Nachmittags ein. Aufbäumen der Heimmannschaft? Fehlanzeige! Auch wenn der WAC weiter bemüht wirkte, war spätestens bei Pliquett Endstation. Auch unser Support fiel nicht überragend aus, wozu zwei stark lädierte und dementsprechend geräuschneutrale Trommeln wohl auch ihren Beitrag leisteten. Immerhin bot man eine hübsche Abfolge an Scheiben der letzten Jahre, wobei auch so mancher Chant den Weg ins Stadion fand, den man zuvor eher selten gehört hatte. Letztendlich blieb es also beim 1:0-Sieg des SK Sturm – zufrieden über das Resultat, weniger über die fußballerische Schonkost, die man geboten bekommen hatte, machte man sich auf den Heimweg.
Alle nach St. Pölten!
Jetzt aber volle Konzentration auf den Cup! Interessanter Gegner, geiles Stadion, perfekter Spieltermin – was will das schwarz-weiße Herz mehr? Diesmal gibt es keine Ausreden: Nützen wir die letzte Chance auf einen internationalen Startplatz, stürmen wir St. Pölten und treiben wir unsere Mannschaft zum Sieg! Tickets sind in Liebenau erhältlich, über Anreise informieren die offizielle Homepage sowie diese Seite!
P.S.: Bei aller Cup-Euphorie auch das Heimspiel gegen Wiener Neustadt am Sonntag nicht vergessen!
– Gaberl –